Der Knöchel-Arm-Index (ABI-Test) und die Pulswellengeschwindigkeit

Eine gute Durchblutung sichert die Versorgung des gesamten Organismus mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut. Tatsächlich leidet aber jeder dritte Bundesbürger über 40 an Durchblutungsstörungen. Viele wissen darüber nicht Bescheid, da diese Erkrankung lange Zeit keine Beschwerden verursacht. Sie macht sich meist erst dann bemerkbar, wenn die Gefäße bereits geschädigt sind. Die Folgen einer Gefäßerkrankung sind dramatischer als man zunächst annimmt. Wird sie nicht oder zu spät erkannt, droht ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder eine Amputation von Gliedmaßen.

Durch optimale Vorsorge und regelmäßige Kontrolle kann eine Gefäßerkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden. So kann das Fortschreiten der Krankheit gebremst und ein Herzinfarkt oder Schlaganfall vermieden werden.

 

Wer ist besonders gefährdet?

Das Risiko für Durchblutungsstörungen erhöht sich mit dem Lebensalter, weshalb für Männer ab 50 und Frauen ab 60 Jahren ein Test empfohlen wird.

Unabhängig vom Alter sollte besonders für Patienten mit erhöhtem Blutdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Cholesterinerhöhung oder erblichen Durchblutungsstörungen eine regelmäßige Kontrolle selbstverständlich sein. Gleiches gilt für Diabetiker und Raucher.

 

Wie erkennt man Durchblutungsstörungen?

Der ABI-Test (Knöchel-Arm-Index) ist ein bewährtes medizinisches Messverfahren und gehört zu den aussagekräftigsten Untersuchungen zur Erkennung von Durchblutungsstörungen. Dabei werden durch gleichzeitige Messung an beiden Armen und Beinen Informationen über das gesamte Gefäßsystem gesammelt und mit einer wissenschaftlich gesicherten Formel zuverlässig ausgewertet.

Der daraus ermittelte ABI-Wert gibt Aufschluss über das persönliche Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie für die „Schaufensterkrankheit“ (Arteriosklerose der Becken-Bein-Arterien).

 

Wie wird die ABI-Messung durchgeführt?

Eine ABI-Messung ist nicht schmerzhaft und dauert nur wenige Minuten. Vier oszillometrische Sensoren messen an Armen und Beinen zeitgleich den Blutdruck präzise und zuverlässig.  Der Ablauf dieser Messung an allen vier Gliedmaßen ist vergleichbar mit der klassischen Blutdruckmessung am Oberarm. Die Werte werden an einen PC weitergeleitet und automatisch der rechte und linke ABI berechnet.

Ergänzend zum Knöchel-Arm-Index (ABI) wird die Pulswellengeschwindigkeit gemessen. Diese gilt als Maß für die arterielle Gefäßsteifigkeit und ergänzt die Diagnose einer Arteriosklerose der Becken-Bein-Arterien (periphere arterielle Verschlusskrankheit).

Mit zunehmendem Lebensalter sowie unter dem Einfluss weiterer, insbesondere kardiovaskulärer Risikofaktoren kommt es zu einer Zunahme der Gefäßsteifigkeit. Dies führt zu Veränderungen des Blutstroms.

Die Entwicklung des Bluthochdrucks im mittleren und fortgeschrittenen Lebensalter ist eng mit der Zunahme der arteriellen Gefäßsteifigkeit verbunden.

Die Untersuchung der Pulswellengeschwindigkeit hat eine hohe diagnostische Aussagekraft bezüglich dem Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen.

 

Ihr Nutzen:

Der Köchel-Arm-Index (ABI) und die Pulswellengeschwindigkeit sind wegweisende Risikomarker für die hausärztliche Praxis. Sie ermöglichen eine präzise Diagnose sowie eine frühzeitige und gezielte Behandlung von Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose).

Krankheiten sind kein Schicksal. Sie mahnen uns, die Vorsorge für unsere Gesundheit selbst zu übernehmen.

 

Kosten:

Die Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI) und der Pulswellengeschwindigkeit werden von den gesetzlichen Krankenkassen derzeit nicht erstattet.

Die Messung kostet 50€.

Privatkassen erstatten die Leistung.